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Der Geschichte der jüdischen Vorstadtgemeinde „Fünfhaus“, die ab den 1840er Jahren im Verlauf von hundert Jahren von etwa 500 Personen auf 5000-6000 Menschen wuchs, wollen wir uns bei diesem Spaziergang widmen.
Der Turnertempel (1871/72 als dritte Synagoge Wiens gebaut) bildete mit der Storchenschul und dem Haus in der Herklotzgasse 21 das religiöse und soziale Zentrum der Gemeinde, die die Bezirke 12-15 umfasste. Die Gemeindemitglieder lebten großteils seit mehreren Generationen hier und wohnten recht gleichmäßig über den Bezirk verteilt. Dieser räumlichen Integration stand ein hoher Organisationsgrad und ein reges Vereinsleben gegenüber.
Nach dem „Anschluß“ 1938 folgten offener Terror, Zerstörung der Bethäuser, Enteignung und Liquidierung der Vereine, Vertreibung und Ermordung. Nur ganz wenige kehrten nach 1945 zurück, und die Geschichte der Gemeinde „Fünfhaus“ wurde verdrängt und vergessen.
Der Initiative Herklotzgasse 21 ist es zu verdanken, dass die jüdische Geschichte in Rudolfsheim-Fünfhaus im letzten Jahrzehnt einen größeren Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein einnimmt.
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