Zwischen Linienwall und Schönbrunn führen uns die Spaziergänge zu den Wurzeln des Wiener Westens.
Die weitgehend parallel verlaufende Errichtung des Schlosses Schönbrunn und des im Bereich des heutigen Gürtels verlaufenden Linienwalls um das Jahr 1700 waren zentrale Impulse für die Entwicklung der westlichen Vororte Wiens zu einem dicht besiedelten und industrialisierten Ballungsraum. Einst beinahe ausschließlich landwirtschaftlich genutzt, wurde das einstige Grün bis zur Eingemeindung nach Wien 1892 von gründerzeitlichen Wohnhäusern und zahllosen Hinterhoffabriken abgelöst.
Noch heute bildet das Gebiet die gesamte Vielfalt urbanen Lebens ab. Gemeinsam gehen wir in drei Spaziergängen auf Spurensuche nach jenen Aspekten, die das Bild dieses Teils der Stadt bis heute prägen.
Dieser Spaziergang widmet sich der „Kaiserlichen Promenade und dem Ort der Rebellion“ und widmet sich der Entwicklung der Äußeren Mariahilfer Straße …
Mit dem Bau des Schlosses Schönbrunn wurde die damalige Linzer Poststraße zum begehrten Zweitwohnsitz des Adels. Im 18. Jahrhundert reihten sich entlang der heutigen äußeren Mariahilfer Straße mondäne Anwesen aneinander. Doch sorgte die rasante Industrialisierung der Gegend dafür, dass die Straße als zunehmend unsichere Passage in Verruf geriet.
Bereits unter Maria Theresia wurde sie daher militärisch gesichert. Dies konnte allerdings nicht verhindern, dass vor allem während der Revolution 1848 die äußere Mariahilfer Straße zum Ort vielfältiger sozialer Proteste wurde. Selbst die an ihr liegenden elitären Vergnügungsetablissements wurden zunehmend von breiten Bevölkerungsteilen in Beschlag genommen.
24.06.2022; 17.00 Uhr | Treffpunkt: Vorplatz der VHS Rudolfsheim (Schwendergasse 41)